Die Ziele des Textes sind, die Fortschritte der Forschung im Bereich Zweitspracherwerb in den letzten 15 Jahren einzuschätzen, sowie über die transdisziplinäre Relevanz des Fachgebiets zu reflektieren. Das Fachgebiet existiert bereits seit 40 Jahren und bleibt auch im 21. Jahrhundert relevant. Zuerst nenne ich vier Entwicklungen, die auf dynamische, disziplinäre Fortschritte im Zweitspracherwerb hinweisen. Danach wende ich mich der Transdisziplinarität, um aufzuzeigen, dass das Wissen über Zweitsprachenerwerb auch über das eigene Fachgebiet hinausgeht und wertvolle Einblicke ins menschliche Sprachvermögen liefert. Ich erläutere ein Verständnis der Transdisziplinärrelevanz im Zweitspracherwerb, das aus den folgenden Fähigkeiten resultiert:(a) die Fähigkeit, das eigene Fachgebiet in einem größeren Kontext mit anderen Disziplinen, die ein ähnliches Ziel verfolgen, zu betrachten und (b) die Fähigkeit, ein kritisches Bewusstsein für die eigenen disziplinären Grenzen seiner jeweiligen Forschungsobjekte und -ziele, sowie die Beurteilung anderer dieser Forschungsobjekte und -ziele zu entwickeln. Schließlich stelle ich dar, wie wie eine Neukonzeptualisierung des Forschungsbereichs Zweitspracherwerb als die Erforschung des späten Bi- und Multilingualismus die Ergebnisse der letzten 15 Jahre im Bereich des Zweitspracherwerbs noch signifikanter werden lässt. Diese Neuausrichtung des Begriffs hilft, die Transdisziplinarität des Forschungsgebiets als wichtigen Teil in der Entwicklungsforschung der menschlichen Sprache, sowie Sprachunterricht des 21. Jahrhundert zu sehen.
Forschung im Zweitspracherwerb für das 21. Jahrhundert: Disziplinäre Fortschritte, transdisziplinarische Relevanz und der neue Fokus auf Bi-/Multilingualismus
Source abstract: SLA for the 21st century: Disciplinary progress, transdisciplinary relevance, and the bi/multilingual turn
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